Standort
Zeughausareal Innsbruck
Bauträgerwettbewerb
11/2016
Grundstücksfläche
6.824 m²
Bebaute Fläche
2.454 m²
Bruttogeschossfläche
9.568 m²
Wohnnutzfläche
6.678 m²
Wohnungen
94
Verantwortlicher Partner
Mark Gilbert
Projektteam
Christian Aulinger, Mark Gilbert,
Simon Hendrix, Thomas Pouilie, Markus Steiner
Visualisierungen
Expressiv – Elmir Smajic e.U., Wien
Der Bauplatz ist attraktiv, stimmungsvoll und von historischer Architektur geprägt, das Umfeld heterogen und polyvalent. Die neue Bebauung muss eine Figurensprache entwickeln, die die unterschiedlichen Situationen der Nachbarschaft bewältigt – und in räumlichem Dialog mit dem Zeughaus steht. „Die vier Facetten“ heißt unser Lösungsansatz für diese Aufgabe.
Die vier Facetten sind jeweils sechs- oder achtkantige Baukörper, deren Fronten sich am Bestand orientieren, das Raumgefüge am Bauplatz ordnen, eine feinmodulierte städtebauliche Front zum Zeughaus formulieren und den markanten Eckturm inszenieren.
Städtebau + Freiraum – Das Zusammenspiel der Baukörper schafft eine klare Abfolge von großzügigen, offenen Räumen, die fließend miteinander und ihrem Umfeld vernetzt sind und intimeren, geschützten Bereichen für die Bewohner. Obwohl geometrisch komplex, beinhalten die Bauten logisch organisierte, funktionelle Wohnungen. Die unterschiedlichen Orientierungen der Gebäudefassaden stellen sicher, dass jedes Wohnzimmer eine attraktive und gut besonnte Aussicht mit Weitblick erhält. Die würdige Architektur des Zeughauses verlangt ein behutsames, jedoch eigenständiges Gestaltungskonzept für die Neubauten. Die Facetten sind als ruhige kubische Blöcke, ohne Dachaufbauten oder Vorsprünge konzipiert. Die Balkone und Loggien liegen in einer Ebene hinter den Gebäudefronten. Die Fassaden bestehen aus monolithischen Ziegelmauern, die Öffnungen sind in einer unaufdringlichen Komposition organisiert, eine zeitgemäße und autonome Formensprache, die dem Zeughaus harmonisch gegenübersteht.
Bauteil 1 rückt hinter die Flucht der Siebenkappellenkirche, damit bleibt die Blickachse zum Zeughaus frei. Die Höhe der Gebäude staffelt sich von West (BT 1 u. BT 2 = 12,2m) nach Ost (BT 3 = 13,45m; BT 4 = 19,45m). Die Geschosshöhen bei BT3 und BT4 ergeben sich aus den für die freifinanzierten Wohnungen gewählten 2,82m lichte Raumhöhe.
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Das Projekt bietet als öffentlichen Freiraum einerseits den erweiterten Vorplatz zum Zeughaus mit Baumgruppe und andererseits den Museumpark. Der Park wird bis zu den Kanten des Abstandsgrüns „erweitert“; die Grenze zwischen Privat und Öffentlich werden durch Bepflanzung gekennzeichnet. Die Wohnbauten sind von einem gestalteten und dichter bepflanzten Grünpuffer umgeben; dies gewährleistet die Privatheit der erdgeschossigen Wohnungen. Der „Grünkeil“ zwischen BT 2 u. BT 3 schafft eine öffentliche Verbindung zwischen Museumspark und Kapuzinergasse. BT 1 u. BT2 bilden zusammen mit den nördlichen Bestandsbauten einen klar definierten grünen Hof. Hier befinden sich aktive Freiraumnutzungen: Kinder- und Jugendspielplatz, dazu Urban Gardening. Zwischen BT 3 u. BT4 ist für die freifinanzierten Wohnungen ein ruhiger Gartenbereich vorgesehen. Ein fußläufiges Wegenetz erschließt Park mit Hof und Garten.
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Wohnungen – Die geförderten und die kleinen freifinanzierten Wohnungen sind kompakt organisiert. Die größeren freifinanzierten können hingegen in unterschiedlichen Grundrisslayouts ausgeführt und nach Bauherrenvorgaben weiterentwickelt werden. Alle Wohnungen verfügen über einen zweiseitig offenen Balkon, der in der Schicht zwischen Wohnung und der äußeren Gebäudefront liegt. Größere freifinanzierte Wohnungen verfügen über Loggien. Die Balkone sind jeweils in den Gebäudeecken angeordnet, lediglich bei den geförderten Zweizimmerwohnungen liegen diese in der Mitte der Fassade. In solchen Fällen schaffen offene „Luftschächte“ die zweite offene Balkonseite.
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