Standort
Jacmel, HT
Planung
08/2010 – 12/2010
Vorbescheid IHRC
03/2011
Grundstücksfläche
Gesamtareal: 171 HA Planungsgebiet
davon 95 HA Bauland / 10 HA Agrarfläche /
66 HA Wiederaufforstung
Bauphase 1: 25,0 HA Planungsgebiet
davon 16,3 HA Bauland / 3,0 HA Agrarfläche /
9,2 HA Wiederaufforstung
Bruttogeschossfläche
Gesamtprojekt: 220.000m2 Wohnen / 40.000 m2 Gewerbe /45.000 m2 Infrastruktur
Bauphase 1: 20.000m2 Wohnen / 2.000 m2 Gewerbe /11.000 m2 Infrastruktur
Budget
Gesamtprojekt: $171 Mio
Bauphase 1: $19 Mio
Verantwortlicher Partner
Mark Gilbert
Projektteam
Christian Aulinger, Mark Gilbert, Georg Kogler;
Kerstin Fian, Julia Preschern, Dagnija Smilga, Frank Schwenk
Auftraggeber
Green Container International Aid (NGO);
City of Jacmel, Haiti.
Projekt gefördert durch departure Kreativagentur der Stadt Wien (nunmehr Wiener Wirtschaftsagentur)
Konsulenten
Infrastruktur: Concept Engineering, DE
Ausführende Firmen
Systembau in Holz: Kaufmann Bausysteme, AT / Glöckel Holzbau, AT
Strassenbau, Infrastruktur: Ingeniería Estrella, DR, HA
Visualisierungen
TC ZT GmbH Wien
Jacmel Satellite City ist ein umfassendes Modell für die Entwicklung eines sozial und ökologisch nachhaltigen Stadtviertels. Der umweltbewusste Masterplan erzeugt das Grundgerüst für eine Siedlung, welche Wohnungen, Infrastruktur und Leichtindustrie für Jacmel bereitstellt, die Hauptstadt der Provinz Sud-Est in Haiti, welche im Jahr 2010 schwer von einem Erdbeben getroffen wurde. Die gezielte Baulogisitk der Wohneinheiten verbindet ein architektonisch innovatives, vorgefertigtes Massivholz System mit einer Beschäftigungsstrategie, welche helfen soll, die ökonomische Basis der Stadt zu revitalisieren.
Nahe dem bestehenden Zentrum auf einem hügeligem, von steilen Schluchten durchzogenem Plateau situiert, integriert das Projekt eine urbane Siedlung für 25 000 Einwohner in eine tropische Landschaft. Die bebauten Gebiete befinden sich auf den Hügelkuppen. Die Hänge der Schluchten werden aufgeforstet und das Talgebiet für Ackerbau terassiert. Ein Netzwerk von Hauptverkehrsstraßen, situiert auf den Bergrücken, verbinden die einzelnen Nachbarschaften mit den gewerblichen und administrativen Zentren. Das Areal für Leichtindustrie, welche sich neben dem Verwaltungsviertel befindet, funktioniert als ein Anziehungspunkt für ausländische Investitionen und liefert die wirtschaftliche Grundlage für das neu entwickelte Stadtgebiet.
Die Architektur der Wohngebäude basiert auf einer traditionellen kreolischen Landhaus Typologie, welche in Haiti häufig zu finden ist. Ein System aus gekreuzten, auskragenden Dachsparren stellt die Querlüftung eines jeden einzelnen Raums sicher; die Veranda vor jedem Landhaus erzeugt eine semi-private, strassenseitige Schwelle, welche die soziale Interaktion und die Sicherheit in der Nachbarschaft fördern soll. Das Raster der Straßen und die Situierung der Häuser korrespondieren mit dem Gelände der Landschaft; in den steil abfallenden Teilgebieten werden die Häuser übereinander gestapelt um die Grundstücke optimal auszunutzen.
Der Rohbau für die ersten 500 Häuser – vorgefertigt in Österreich aus KLH-Massivholzpanelen – wurde speziell für den Transport in Containern entworfen (welche von der Partner NGO für Werkstätten für die Leichtindustrie wiederverwendet werden). Diese werden vor Ort zusammengesetzt und von ortsansässigen Handwerkern fertiggestellt. Ein System aus Förderungen für lokale Kunsthandwerker soll Jobs und Aufträge für die Bewohner von Jacmel schaffen und sicherstellen, dass die fertiggestellten Häuser Vorzeigeprojekte für das lokale Handwerk und die Kultur werden.